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Digitale Revolution: Wie sieht die Finanzwelt der Zukunft aus?

Banken

Digitale Technik, virtuelle Welten und künstliche Intelligenz verändern und beeinflussen unser Leben immer mehr. Ein digitales Zeitalter ist angebrochen. Das bekommt auch der Finanzsektor zu spüren und muss sich daran anpassen.

Wie auch in anderen Bereichen, wird in der Finanzbranche vielfach befürchtet, dass die zunehmende Digitalisierung mit einem massiven Stellenabbau verbunden sein könnte, weil Computer immer mehr Aufgaben übernehmen. Tatsächlich ist es nicht ganz unrealistisch, das durch den vermehrten Einsatz digitaler Technik und künstlicher Intelligenz einige Arbeitsbereiche für Menschen wegfallen werden. Doch Digitalisierung bedeutet auch neue und andere Tätigkeitsfelder, die mit großen Chancen verbunden sind.

Aber nicht nur digitale Workflows beschäftigen den Finanzsektor, auch Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie gewinnen an Stellenwert und verlangen nach Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.

Veränderte Berufsbilder: Anpassung und Wandlung sind gefragt

Digitalisierung ist in vielen Branchen zu einem enorm wichtigen Thema geworden. Insbesondere Banken und Versicherungen arbeiten mit Hochdruck an digitalen Unternehmensstrategien. In der Finanzbranche will man für die Zukunft gerüstet sein und den Anschluss an die Entwicklungen nicht verpassen. Kein Wunder, denn die Konkurrenz ist groß und schläft nicht. Gerade alteingesessene Banken und Versicherer haben mit der wachsenden Online-Konkurrenz zu kämpfen, die mit ihrem digitalen Kundenservice und ihrer Vernetztheit vielfach schon einen Schritt voraus ist. Hier hilft nur eine digitale Transformation, die es ermöglicht moderne Kunden zufrieden zu stellen und neue Analysemöglichkeiten effizient zu nutzen. Das die Branche das begriffen hat, zeigen auch aktuelle Zahlen dazu: Während andere Branchen einen durchschnittlichen Digitalisierungsindex von 54 Punkten aufweisen, kommt die Finanzbranche auf 63 Punkte. Für 69 % der Finanzfirmen gehören digitale Modernisierungen mittlerweile fest zur Geschäftsstrategie, wie die Benchmarkstudie „Digitalisierungsindex Mittelstand“ verrät.
Das erfordert natürlich auch einen Wandel der Berufsbilder. Nach wie vor ist die Bankenbranche beliebt bei jungen Menschen, wenn es um die Ausbildung geht. Und die neuen Aufgaben bieten jungen Menschen sicher interessante berufliche Möglichkeiten. Aber es werden auch höhere Ansprüche an sie gestellt, denn die neuen Anforderungen sind komplex. Kundenorientiertheit, Sachkenntnisse und Kommunikationsfähigkeit sind immer noch gefragt, doch auch die sich ständig wandelnden technischen Anforderungen müssen erfüllt werden können.

Was sind die Finanz-Jobs der Zukunft?

In einer zunehmend digitalen Welt werden immer mehr Jobs, die einst Menschen machten, durch Maschinen übernommen. Vieles führen sie günstiger, schneller und genauer durch. Doch die Feinheiten zwischenmenschlicher Kommunikation, Kreativität oder Einfühlungsvermögen werden sie in absehbarer Zukunft nicht ersetzten können – genau die Dinge, die im Kundenkontakt oder bei Verhandlungen so wertvoll sind. Aus diesem Mangel ergeben sich viele Schnittstellen, an denen zwischen Mensch und Maschine Vermittlung und Zusammenarbeit erforderlich ist. Für Menschen, die beides beherrschen bieten sich hier vielfältige berufliche Möglichkeiten.
Bei der britischen Bank HCBC hat man sich Gedanken darüber gemacht und versucht daraus neue Berufsbilder zu entwerfen:

  • Es ist noch nicht allzu lange her, dass Computer sich nur über die Eingabe bestimmter Codes bedienen ließen. Heute ist der Umgang mit digitaler Technik bedeutend einfacher und damit massentauglich. Immer wichtiger wird dabei die Spracheingabe. Sie wird die Kommunikation mit Maschinen zunehmend menschlicher machen. Damit das gelingt, müssen „Conversational Interface Designer“die sprachlichen Fähigkeiten der Maschinen weiterentwickeln und verbessern. Experten für menschliche Kommunikation sind gefragt, um eine problemlose, natürliche Interaktion zwischen Mensch und Technik zu ermöglichen.
  • Der freundliche Schaltermitarbeiter wird noch eine Weile gefragt sein. Kundenberatung und -service finden aber zunehmend auch auf digitalen Wegen statt. Kunden fordern möglichst ständige Erreichbarkeit auf verschiedensten Kommunikationskanälen. Mit der Entwicklung virtueller Realitäten könnten das in Zukunft sogar noch mehr werden. Dennoch müssen Kundenberater einen ganz realen Bezug zu Menschen und Produkten haben. Sie werden damit zum „Universal Service Advisor“. Von ihnen sind Fachkenntnisse und Flexibilität genauso gefragt wie kommunikative Fähigkeiten.
  • Im digitalen Zeitalter bilden Algorithmen die Basis für viele Entscheidungen. Dabei unterliegen sie einem ständigen Wandel durch immer neue Informationen und sich verändernde Bedingungen. Permanente Anpassung ist erforderlich, um optimale Ergebnisse zu gewährleisten. Dafür braucht es fachliche Branchenkenntnisse, die ein Programmierer normalerweise nicht mitbringt. Ein spezialisierter „Alghorithm Mechanic“könnte diese Lücke füllen.
  • Digitale Vernetzung erfordert menschliche Betreuung und Kontrolle. Auch digitale Beziehungen etablieren und verwalten sich nicht aus dem Nichts heraus. Datenverwaltung und Kommunikation über digitale Netzwerke bedarf menschlicher Entscheidungs- und Bewertungsfähigkeiten. An solchen Schnittstellen werden in Zukunft Menschen tätig sein, die als „Partnership Gateway Enabler“bezeichnet werden könnten.
  • Mehr digitale Vernetzung bedeutet auch ein mehr an ablaufenden Prozessen und Interaktionen. Um dabei sichere, effektive und reibungslos ablaufende Workflows zu garantieren ist Prozessoptimierung erforderlich. Ein„Digital Process Engineer“wird gebraucht, um das zu gewährleisten. Er muss den Überblick über die komplexen Vorgänge haben und eventuelle Probleme identifizieren und lösen können.

Kryptowährungen als Potential für die Finanzwelt

Ein weiteres großes Thema für den im Wandel befindlichen Finanzsektor sind die immer bedeutungsvoller werdenden Kryptowährungen. Der allgemeine Zahlungsverkehr läuft immer mehr digital ab. Online-Banking und das Bezahlen mit Karte oder gar per Smartphone sind in unserem Alltag angekommen. Noch findet das in der Regel mit realen Währungen statt. Aber in einer digitalen Welt, in der immer mehr virtuell abläuft, ergibt sich ganz von selbst auch die Frage nach virtuellen Währungsformen, die den neuen Anforderungen und Möglichkeiten im Finanzbereich vielleicht besser gerecht werden könnten.
2009 wurde mit der Einführung des Bitcoin ein erster Schritt in Richtung Kryptowährungen gewagt. Sie haben das Potential zu großen Veränderungen im Finanzsektor. Gerade die damit verbundene Blockchain-Technologie nimmt an Bedeutung zu. Sie kann Finanztransaktionen sicherer, effizienter und einfacher machen und ermöglicht völlig neue Verfahrensstrategien. Auch die Bundesregierung hat das bereits erkannt und die Entwicklung einer Blockchain-Strategie angekündigt. Die Finanzbranche ist nun – auch im eigenen Interesse – gefordert, die neuen Möglichkeiten nutzbringend weiterzuentwickeln und einzusetzen.

Genau kann niemand sagen, was technische Neuerungen und die Entwicklungen im Bitcoin-Sektor in der Finanzbranche auf Dauer bewirken werden. Aber Umbrüche finden bereits statt und sie werden weiter gehen. Das kann Verluste in einigen Bereichen mit sich bringen, aber auch Chancen und Entwicklungen in anderen ermöglichen. Kreatives Potential und zwischenmenschliche Kompetenzen werden dabei auch weiterhin gefordert sein – und die wird in absehbarer Zukunft keine künstliche Intelligenz ersetzten können.

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