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Künstliche Intelligenz bei Minecraft

minecraft KI

Künstliche Intelligenz – in diesem Fall der KI-Assistent von Facebook – hilft neuerdings beim Sandbox-Spiel Minecraft. Der digitale Bauhelfer unterstützt menschliche Spieler bei ihren Projekten.

Bei diesem Spiel entstehen aus kleinen Blöcken riesige Welten. Erfunden hat Minecraft der Schwede Markus Persson, der die Spieler in ein sagenhaftes Abenteuer schickt. Aus Wiesen werden im Adventuremodus Minen mit Lavaseen, über die Brücken führen, es gibt Angriffe von Untoten, all die Welten bestehen aus Klötzchen, die der Konstruktion der Welten dienen. Es ist ein Augmented-Reality-Spiel, das so ähnlich wie Pokémon Go die eigene Umgebung mit der virtuellen Welt im PC, Tablet oder Smartphone verbindet. Für die Fantasiewelten hat die Entwicklerfirma Mojang eine Bedrock-Engine entwickelt, die schon sehr viel kann – doch der KI-Assistent von Facebook hebt das Spiel auf eine neue Stufe.

KI-Einsatz bei Minecraft

Wissenschaftler vom MIT und von Facebook haben den KI-Assistenten für Minecraft entwickelt, weil Facebook mit KI-basierten Modellen experimentieren möchte. Der Assistent unterstützt die Spieler bei ihrem Klötzchenbauspiel und kann in seiner ersten Minecraft-Version schon einen eigenen Charakter steuern. Er versteht Kommandos, auch Fragen der Spieler beantwortet er. Die US-Universität MIT kooperiert bei der KI-Entwicklung mit Facebook aus rein wissenschaftlichem Interesse. Sie zeigte das neue Programm schon in einem kurzen Demo. Hier baute der KI-gesteuerte virtuelle Spieler einfache Bauwerke, begrüßte andere Spieler und bewegte sich zur Position desjenigen Spielers, der Minecraft gerade steuert. Durch die eingesetzte KI kann das Programm neue Fähigkeiten von anderen Spielern lernen. Plötzlich ist es dann in der Lage, selbst eine neue Statue zu bauen oder sich mit Menschen zu unterhalten. Die Steuerung funktioniert über den Textchat im Spiel. Wenn der Spieler Befehle wie „baue einen Turm, der 13 Blöcke hoch ist, setze dann einen riesigen Smiley hinauf“ eingibt, versteht das Programm diesen Befehl, interpretiert ihn richtig und setzt ihn um.

Große Welt aus kleinen Elementen

Die KI muss für solche Befehle mehrere Aufgaben lösen. Zunächst einmal muss sie den eingegebenen Satz verstehen, also seine semantischen Elemente, einzelne Wörter und die gesamte Syntax richtig deuten. Dann muss sie den virtuellen Spieler an einen passenden Ort in der aktuellen Spielwelt von Minecraft bewegen, wo sie schließlich die Kernaussagen der Textnachricht umsetzt. Dabei lernt die KI, denn schon die Definition von „Smiley“ könnte variieren. Es könnte sich schließlich auch um eine lächelnde Spielfigur handeln. Wir alle wissen, was ein Smiley ist, die KI muss es erst anhand ihrer Trainingsdaten lernen. Dieser KI-Lernprozess ist wertvoll und daher auch für MIT-Forscher interessant, weil er überall benötigt wird. Minecraft wiederum ist ein hervorragend geeignetes Trainingsszenario – das Spiel folgt sehr einfachen Regeln. Zwar generiert das Spiel eine riesige Welt, doch deren Grundstruktur sind einfache Würfel in Standardgröße. Was ein Block ist, definiert das Spiel eindeutig. Aus diesen Elementen intelligente Abläufe zu generieren ist ein Abbild dessen, was KI überhaupt können muss. Daher beobachten Forscher auf der ganzen Welt das Minecraft-Experiment von Facebook und vom MIT sehr aufmerksam. Vermutlich werden die KI-Assistenten in Kürze das Spielerverhalten ihrer menschlichen Mitspieler analysieren, um ihr Vorgehen dementsprechend anzupassen. Das wäre ein Schritt hin zu immersiven Spielen und menschlich wirkenden Kontrahenten. Es würde die Spiele interessanter machen, deren Bots aktuell noch auf einem vorprogrammierten Verhalten basieren, es würde aber auch in der realen Welt die KI deutlich leistungsfähiger machen.

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