Künstliche Intelligenz führt zu neuen Karrierechancen für IT-Fachkräfte. So stehen beispielsweise im Bereich Computersicherheit große Aufgaben an. Das wirkt sich auf die Zahl und Art der Jobs in diesem Bereich aus, auf Gehälter und die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Andererseits fallen bestimmte Jobs durch KI-basierte Maschinen weg. Es entsteht also ein technologisch indizierter Wandel auf dem Arbeitsmarkt, der mit dem Beginn der Industrialisierung vergleichbar ist.
Folgen der KI-Implementierung in den Firmen
KI senkt die Arbeitskosten und zieht manchmal einen Stellenabbau nach sich. Da sie aber gleichzeitig die Karrieren in bestimmten Branchen stark fördert, sollten sich Arbeitnehmer nicht allzu viele Sorgen machen – vorausgesetzt, sie sind lernwillig und setzen sich mit den neuen Technologien auseinander. Die Entwicklung verläuft ohnehin unaufhaltsam, gerade der Einfluss des maschinellen Lernens nimmt immer mehr zu. Dabei erwerben künstliche, auf Programmcode basierende Systeme selbstständig neues Wissen, was geführt und nicht geführt geschehen kann. Die Programme steigern durch ihre Algorithmen ständig ihre Effizienz, wodurch sie die gestellten Aufgaben immer besser durchführen. Sie erkennen Zusammenhänge und treffen Prognosen. Eingesetzt werden KI-basierte Programme vor allem dort, wo sehr komplexe Aufgaben zu lösen sind. Unter anderem hilft KI bei der Mustererkennung, in der Medizin und bei der Predictive Maintenance, also der vorausschauenden Instandhaltung in Produktionsbetrieben, wo aus historischen Daten der mögliche Verschleiß prognostiziert wird. Angedacht oder in der Entwicklung sind des Weiteren Programme, die Architektenleistungen bewältigen, auch digitale Währungen basieren in ihrer Funktionsweise in Teilen auf Künstlicher Intelligenz. Für den Börsenhandel sämtlicher Assets können sogenannte Expert Advisors (automatische Handelsprogramme) eingesetzt werden, die es schon etwa seit 2008 in ausgereifter Form gibt. Sie handeln zunächst einmal nach einer recht simplen Vorgabe des Traders, also beispielsweise Kauf beim Erreichen eines neuen Hochs, doch mithilfe von KI können sie auch abweichende Muster erkennen, interpretieren und daraus eine Handelsstrategie ableiten. Entsprechende Versuche gibt es schon seit 2012. Sollten sie einmal wirklich erfolgreich sein (vielversprechende Ansätze gibt es schon), dürfte der Beruf des Finanzberaters überflüssig werden.
Arbeitsmarkt und Gehaltsentwicklung infolge der KI-Implementierung
Es muss darauf hingewiesen werden, dass nach der Implementierung eines KI-basierten Programms in einer Firma einige Arbeitskräfte tatsächlich überflüssig werden können. Doch es entstehen gleichzeitig neue Stellen. KI-gesteuerte Roboter und Computer übernehmen zunehmend Routinearbeiten, doch Menschen müssen all diejenigen Arbeiten erledigen, für die eine KI-Programmierung zwar möglich, aber aufwendig und teuer wäre. Das sind Tätigkeiten, bei denen es laufend auf neue Entscheidungen in unklaren Situationen ankommt. Es kann sich um ein so banales Tätigkeitsfeld wie hauswirtschaftliche Dienste handeln. Die Reinigungskraft in einem Pflegeheim muss täglich neu entscheiden, in welcher Reihenfolge sie die Zimmer säubert, weil die Bewohner stets zu unterschiedlichen Zeiten ihre Räume verlassen – abhängig von ihrer momentanen Verfassung. Wollen wir wirklich dafür ein KI-Programm schreiben? Dieses Beispiel aus einer unteren Ebene der Arbeitswelt wurde bewusst gewählt, um aufzuzeigen, wie bedeutsam menschliche Entscheidungen in allen Bereichen unserer Arbeits- und Lebenswelt bleiben. Dennoch soll die Bedeutung von Weiterbildungen nicht ausgeklammert werden, denn die Reinigungskraft muss ganz sicher künftig auch einen Reinigungsroboter programmieren können. Da aber damit die Effizienz der einzelnen Arbeitskraft steigt, dürften ebenso die Gehälter steigen – eine insgesamt erfreuliche Entwicklung.